231A014 Desinformation als Schutzschild und Waffe Die Rolle der russischen Medien im Ukraine-Krieg
Beginn | Di., 27.06.2023, 19:00 - 20:30 Uhr |
Kursgebühr | kostenfrei, Anmeldung erforderlich bei der vhs oder bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit unter service@freiheit.org oder Tel. 030 22 01 26 34 |
Dauer | 1 Termin |
Kursleitung |
Dr. Susanne Spahn
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Bemerkungen | Der Vortrag ist Teil des Studium Generale Abendkurses (Kurs-Nr. A008), kann aber auch unter dieser Kurs-Nr. (A014) einzeln gebucht werden. In Kooperation mit der Reinhold-Maier-Stiftung und der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit |
Die russischen Staatsmedien haben den Weg zum Krieg in der Ukraine propagandistisch geebnet: Nationalisten in der Ukraine unterdrückten angeblich Russen und Russischsprachige, die Nato plane einen Krieg gegen Russland, so die Darstellung. Moskaus Angriffskrieg wird als „Sonderoperation“ zur „Befriedung und Entnazifizierung“ der Ukraine beschönigt. In Deutschland nutzen die russischen Staatsmedien RT DE und Sputnik/SNA über Jahre hinweg ungehindert die Meinungs- und Pressefreiheit, um Desinformation zu verbreiten.
Nach acht Jahren der Berichterstattung ist mehr als deutlich geworden, dass beide staatlichen Kanäle eine politische Agenda verfolgen. Ihr Ziel ist es, die Demokratie in Deutschland zu schwächen und die autoritäre Herrschaft in Russland als bessere Alternative zu propagieren. Dabei scheuen sie auch nicht vor gezielten Falschmeldungen zurück. Mit dem Verbot der Verbreitung russischer Staatsmedien wie RT und Sputnik reagierte die Europäische Union am 2. März 2022 auf den russischen Angriff auf die Ukraine – RT und SNA agieren jedoch trotzdem weiter.
Die Russland-Expertin Dr. Susanne Spahn zeigt Russlands Desinformation zum Krieg in der Ukraine an konkreten Beispielen. Anhand ihrer Studie zur Bundestagswahl 2021 erläutert sie, wie Russland Einfluss auf die Politik in Deutschland nimmt. Wir diskutieren, mit welchen Zielen und Mitteln die Putin-Führung diese Desinformationskampagnen gegen den Westen verfolgt und wie dieser Strategie zu begegnen ist.
Referentin: Dr. Susanne Spahn lebt als freie Osteuropa-Historikerin, Politologin und Journalistin in Berlin. Nach dem Studium der osteuropäischen Geschichte, Slawistik und Politikwissenschaft an den Universitäten St. Petersburg und Köln folgte 2011 die Promotion (magna cum laude). Die Dissertation „Staatliche Unabhängigkeit — das Ende der ostslawischen Gemeinschaft? Die Außenpolitik Russlands gegenüber der Ukraine und Belarus seit 1991“ wurde als Buch veröffentlicht. Dr. Spahn arbeitete in internationalen Projekten der London School of Economics und des Vilnius Institute for Policy Analysis. Sie verfasst Analysen und Studien für Zeitschriften und Stiftungen, so auch sechs Monographien zur Informationspolitik Russlands und den russischen Medien. Über ihre Forschung berichteten deutsche und internationale Medien wie Arte, ARD, Deutschlandfunk, Deutsche Welle, La Liberté, NZZ, Yle, Radio Svoboda, Bloomberg u.a.
Zuletzt erschien bei der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit ihre Studie „Russische Medien in Deutschland. Die Bundestagswahlen 2021 - Zwischen Einflussnahme und Desinformation“.
Kursort
Volkshochschule Baden-Baden
Jägerweg 12 (Zugang Breisgaustr. 19a)76532 Baden-Baden